Die Jury lobt seine literarischen Grenzüberschreitungen. Egger stammt aus Südtirol und lebt heute in NRW und in Wien.
Der Autor Oswald Egger erhält den Georg Büchner-Preis 2024. Das gab die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Freitag in Darmstadt bekannt. Die mit 50.000 Euro verbundene, renommierte Auszeichnung soll am 2. November in Darmstadt überreicht werden; der Preis gilt als eine der wichtigsten Würdigungen für Literatur im deutschsprachigen Raum.
“Mit Oswald Egger zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung einen Schriftsteller aus, der seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahre 1993 die Grenzen der Literaturproduktion überschreitet und erweitert”, heißt es in der Begründung der Jury. Sein künstlerischer Umgang mit Worten wird dabei auf die Biografie Eggers zurückgeführt: Er stammt aus Südtirol, wo Deutsch und Italienisch gesprochen wird.
Egger, Jahrgang 1963, wohnt heute auf dem Kultur-Areal der ehemaligen Raketenstation Hombroich in Nordrhein-Westfalen sowie in Wien. Seit 2011 wirkt er als Professor an der Kieler Muthesius Kunsthochschule. Er ist Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste sowie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Egger studierte Literatur und Philosophie in Wien, gab laut Mitteilung in den 1990er-Jahren die Zeitschrift “Der Prokurist” sowie die “edition per procura” heraus und war von 1986 bis 1995 Kurator der “Kulturtage Lana”. 1993 erschien mit “Die Erde der Rede” die erste größere Publikation.
Zuletzt veröffentlichte er 2023 das Werk “Farbkompartimente”. Bücher von Egger wurden in mehrere Sprachen übersetzt, sein Schaffen wiederholt ausgezeichnet. Er ist unter anderem Träger des Clemens-Brentano-Preises (2000) und des Georg-Trakl-Preises für Lyrik (2017) sowie von mehr als zehn weiteren Literaturpreisen.