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Gegen den Trend entsteht in Düsseldorf ein neues Kloster

Entgegen dem allgemeinen Trend von Klosterschließungen bauen Kölner Benediktinerinnen in Düsseldorf eine neue Gemeinschaft auf. Am Samstag wird das Katharinenkloster im Stadtteil Angermund offiziell eröffnet. Zu der Gründungsfeier mit dem Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp wird der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) erwartet, wie Hausoberin Schwester Emmanuela der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte.

Nachdem die Benediktinerinnen in Köln-Raderberg einen stetigen Zuwachs verzeichnet hatten, beschlossen sie laut Schwester Emmanuela einstimmig die Gründung des neuen Klosters. Dazu erwarben sie ein in den 1960er Jahren errichtetes Klostergebäude. Es wurde von Dominikanerinnen erbaut, die wegen Nachwuchsmangels ihr Haus aufgaben. Aus dem Kölner Kloster mit rund 30 Ordensangehörigen wechselten bereits vor einem Jahr sechs Benediktinerinnen nach Düsseldorf, wo nun die Einweihungsfeier ansteht.

Das fünfeckige Gebäude nahe der Stadtgrenze zu Duisburg wurde von dem Kirchenarchitekten Emil Steffann (1899-1968) in Form eines Fünfecks konzipiert. Auf 2.500 Quadratmetern befinden sich eine Kapelle, ein Kreuzgang, Gemeinschaftsräume und rund 60 Klosterzellen. Die Benediktinerinnen, die ein Leben mit viel Schweigen und täglich fünf Gebetszeiten führen, wollen sich laut Schwester Emmanuela nach außen hin öffnen: Einzelne Gäste oder kleine Gruppen könnten ein paar Tage oder länger in der Gemeinschaft mitleben.

Binnen 15 Jahren müsse das Angermunder Kloster gemäß Kirchenrecht von Köln unabhängig und autonom werden, so Schwester Emmanuela. Bis 2022 war die promovierte Musikwissenschaftlerin Priorin und damit Chefin in Köln. Nun leitet die 61-Jährige als ernannte Oberin die Niederlassung in Angermund.