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Geförderte Freizeiten für Familien in hessischen Jugendherbergen

Die Jugendherbergen in Rotenburg an der Fulda, Biedenkopf und Korbach bieten dieses Jahr geförderte Freizeiten für bedürftige Ein-Eltern- und Mehrkindfamilien aus Hessen an. Die Kosten für die verschiedenen Angebote mit bis zu vier Übernachtungen werden dabei jeweils zu etwa 90 Prozent von der Hessenstiftung übernommen. Dafür stehen rund 314.000 Euro zur Verfügung, wie das Deutsche Stiftungszentrum im Stifterverband, das mit der Geschäftsführung der Hessenstiftung betraut ist, auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilte.

„Alleinerziehende und Familien mit drei und mehr Kindern haben es Studien zufolge am schwersten damit, sich eine Auszeit leisten zu können“, sagte der Leiter des Projekts, Minas Mandt, vom Deutschen Jugendherbergswerk Landesverband Hessen. Diesen Familien solle das Projekt eine Auszeit vom Alltagsstress ermöglichen.

In den Angeboten seien neben der Vollpension auch verschiedene Aktivitäten inbegriffen: „Unter anderem Nachtwanderungen, der Besuch eines Schwimmbads oder einer Bowling-Bahn, Bogenschießen, Lagerfeuer und Stockbrot“, zählte Mandt im Gespräch mit dem epd auf. Auch Geflüchtete, die aktuell in Erstaufnahmeeinrichtungen oder Kommunen untergebracht wurden, seien ausdrücklich eingeladen, sich für eine der Freizeiten anzumelden. Etwa über den Hessischen Flüchtlingsrat habe man dafür geworben, sagte Mandt.

Über ein Formular, das online angefragt und im Anschluss unterschrieben zurückgeschickt werden muss, solle die Anmeldung unbürokratisch und einfach möglich sein. Eine Überprüfung der Lebensverhältnisse finde dabei nicht statt, so Mandt. Das Gros der Familien, die sich bereits an einer Probephase des Projekts beteiligten, hätten angegeben, ohne Förderung keine Möglichkeit für eine solche Auszeit gehabt zu haben.

„Die Mittel sind erst einmal für dieses Jahr freigegeben. Im Anschluss wird das Ganze evaluiert und geschaut, ob man eine weitere Förderung für die nächsten zwei Jahre macht“, sagte Mandt. Dann könnte das Projekt gegebenenfalls auch noch auf weitere Häuser in Hessen ausgeweitet werden. „Eine Fortführung der finanziellen Unterstützung des Projekts in den Folgejahren wird nicht ausgeschlossen“, bestätigte auch das Deutsche Stiftungszentrum.

Den Angaben zufolge fördere die Hessenstiftung das Gemeinwohl, indem sie die Lebenssituation von Familien in Hessen verbessert.