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Gedenkweg der Kirchen erinnert an Novemberpogrome der Nazis

Zum 85. Jahrestag der Novemberpogrome der Nationalsozialisten gegen jüdisches Leben wollen die Kirchen in Berlin am 9. November mit einem Gedenkweg an die Verbrechen erinnern und der Opfer gedenken. Der Weg soll im Schweigen vom Berliner Winterfeldtplatz bis zum Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße führen, wie das Erzbistum Berlin am Montag mitteilte.

Entlang der Wegstrecke über den Nollendorf- und Wittenbergplatz sowie durch die Tauentzien- und Kurfürstenstraße haben sich früher mehr als 100 jüdische Geschäfte befunden. Ihre Besitzer wurden während der Novemberpogrome von einem aufgebrachten Mob attackiert, misshandelt oder ermordet. Jüdische Synagogen, Einrichtungen und Geschäfte wurden zerstört.

Ein Halt des Gedenkwegs werde am Joachimsthaler Platz sein, der am Vortag des Gedenkens in “Grünfeld-Ecke” umbenannt wird, teilte das Erzbistum weiter mit. Damit werde mit Heinrich Grünfeld und seiner Familie eine bedeutende jüdische Berliner Händlerfamilie gewürdigt, die an der Kreuzung zum Kurfürstendamm ein bekanntes Geschäftshaus und einen Versandhandel führte, bevor die Familie 1939 angesichts der Nazi-Repressionen nach Palästina emigrierte. Schon zuvor hieß der Ort im Volksmund “Grünfeld-Eck”. Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hatte im Februar die offizielle Umbenennung des Platzes beschlossen.

Der Gedenkweg (ab 16:00 Uhr) wird den Angaben zufolge gemeinsam veranstaltet vom Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg, der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), dem katholischen Erzbistum Berlin sowie vom Handelsverband Berlin-Brandenburg (HBB).