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Gedenken an Gründung des “Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold”

Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat den 100. Gründungstag des „Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold“ gewürdigt. An dem Festakt in Magdeburg nahmen am Donnerstag Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) sowie die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken teil. „Der Blick zurück zeigt uns Vorbilder, die uns im heutigen Kampf bestärken“, sagte Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU) in seiner Festansprache.

„Es ist wieder an der Zeit, dass wir uns zur Republik, zur Demokratie, zu Toleranz und Völkerverständigung bekennen“, mahnte der Parlamentspräsident: „Auch in unserem eigenen Land gibt es besorgniserregende Entwicklungen und Tendenzen, die wir nicht mittragen können und dürfen.“

Der Bundesvorsitzende des heutigen Vereins „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten“, der frühere Bundestagsabgeordnete Fritz Felgentreu, warnte vor einem „grotesken Etikettenschwindel“, wenn die „geistigen Erben der Deutschnationalen und Nationalsozialisten“ heute versuchten, sich der Farben Schwarz-Rot-Gold zu bemächtigen. „Ihnen rufe ich von diesem Podium aus zu: Lassen Sie Ihre Finger von den Farben der Freiheit!“.

Das „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ wurde vorwiegend von Mitgliedern der SPD, der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und des katholischen Zentrums gegründet. Es verstand sich als Schutzbund für die Weimarer Republik und war mit mindestens 1,5 Millionen Mitgliedern die damals größte politische Massenorganisation. Heute betreibt der Verein mit knapp 800 Mitgliedern vor allem politische Bildungsarbeit.