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Gedenken an die Blockade von Leningrad

In Deutschland erinnerte der Schriftsteller und Zeitzeuge Daniil Granin bei einer bewegenden Rede im Bundestag 2014 am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus an die Blockade von Leningrad. Das „Blockadebuch“, das der 2017 verstorbene Granin zusammen mit Ales Adamowitsch (1927-1994) basierend auf Augenzeugenberichten in den 1970er-Jahren verfasste, erschien 2018 erstmals in einer vollständigen Ausgabe auf Deutsch. „Ein Denkmal in Buchform“, wie es die in Bonn lehrende und aus Sankt Petersburg stammende Historikerin Ekaterina Makhotina nennt.
In der deutschen Geschichtsschreibung setzte Jörg Ganzenmüller mit seiner 2005 erschienenen Monographie „Das belagerte Leningrad“ einen neuen Standard. Eine Gesamtübersicht des Geschehens legte auch die britische Publizistin Anna Reid 2011 mit „Blokada“ vor.
Darüber hinaus setzten sich weitere Werke aus Film, Literatur und Musik mit der Blockade von Leningrad auseinander. Vor allem in Russland bekannt ist Sergei Loznitsas Film „Blockade“ von 2005. Der Roman „Stadt der Diebe“ des US-Schriftstellers David Benioff spielt im belagerten Leningrad. Und Benioffs Landsmann Billy Joel widmete der Stadt 1989 einen eigenen Song: „Leningrad“. KNA