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Geburtenziffer im Jahr 2023 so niedrig wie seit zwölf Jahren nicht

Die sogenannte zusammengefasste Geburtenziffer in Bayern ist im Jahr 2023 im Vergleich zu den Vorjahren regelrecht eingebrochen. Sie lag mit 1,37 Kindern pro Frau so niedrig wie seit 2011 nicht mehr, wie das bayerische Landesamt für Statistik am Mittwoch in Fürth mitteilte. 2021 hatte die Geburtenziffer mit 1,61 Kindern je Frau so hoch gelegen wie seit 1972 nicht mehr – damals stand sie bei 1,73 Kindern pro Frau.

Zu den Gründen können die Statistiker aktuell nichts sagen. Ob die stark gesunkene Geburtenziffer nur eine Schwankung sei oder sich auf dem niedrigen Stand weiter verfestige, müssten die nächsten Jahre zeigen. Sie lag allerdings in den vergangenen zwei Jahrzehnten auch niedriger, 2006 bei einem Wert von 1,32 Kindern je Frau. Auch der Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2015 lag mit 1,38 nur knapp über dem Wert von 2023.

Regional betrachtet gibt es durchaus Unterschiede: Schwaben weise 2023 mit 1,48 den höchsten Wert aller Regierungsbezirke auf – das Schlusslicht bilde Oberfranken mit einem Wert von 1,33 Kindern je Frau. Der Kreis Neustadt an der Waldnaab mit 1,77 Kindern je Frau weise – wie schon in den Vorjahren – den höchsten Wert aller Landkreise und die Stadt Kaufbeuren mit 1,71 den höchsten Wert aller kreisfreien Städte.

Die zusammengefasste Geburtenziffer wird verwendet, um das „aktuelle Geburtenverhalten“ in einem Land oder einer Region zu beschreiben. Diese „Total Fertility Rate“ (FTR) gibt an, wie viele Kinder eine Frau in ihrem Leben durchschnittlich bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre, wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweils betrachteten Zeitraum. (00/2168/17.07.2024)