Am Freitag kommender Woche (25. April) wird zum fünften Mal der „Internationale Tag der Streuobstwiese“ gefeiert. Mit dem Tag soll an den wichtigen Beitrag der Streuobstwiesen für die Biodiversität und den Erhalt alter Obstsorten erinnert werden, wie die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau am Dienstag im unterfränkischen Veitshöchheim mitteilte. Vor allem in Baden-Württemberg und in Bayern haben Streuobstwiesen eine lange Tradition und seien „ein bedeutender Teil der Kulturlandschaft“. Sie bieten bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten Lebensräume. Dennoch seien diese „artenreichen Ökosysteme“ inzwischen bedroht.
Die Pflege von extensiv genutzten Streuobstwiesen ist aufwendig – denn sie sind oft besonders hügelig oder liegen an Hängen. Ihre Pflege wird wegen ihrer großen ökologischen Bedeutung zwar durch Fördermittel unterstützt. Trotzdem verschwinden alleine in Bayern jedes Jahr rund 100.000 Streuobstbäume, weil die Wiesen aufgegeben oder umgenutzt werden. Deutschlandweit hat sich die Fläche der Streuobstwiesen alleine von 1955 bis 2013 um 80 Prozent reduziert. Aktuell sind es noch geschätzt 300.000 bis 400.000 Hektar – das sind nach wie vor die größten Streuobstbestände in Europa. In Bayern zielt der Streuobstpakt auf die Anpflanzung von einer Million neuer Bäume bis 2035.
Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau arbeitet an verschiedenen Konzepten und Projekten, um den Erhalt von Streuobstwiesen auch wirtschaftlich interessanter zu machen – eines widmet sich etwa der Herstellung von Cidre, also fränkischem Apfelschaumwein. Das Ziel sei es, den Streuobst-Besitzerinnen und -Besitzern Möglichkeiten aufzuzeigen, mit einfachen Mitteln „hochwertige und vermarktungsfähige Produkte“ mit einer größeren Gewinnspanne als bei reinem Saft herzustellen. (1303/15.04.2025)