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Mit diesen Frühjahrsputz-Tipps wird Ihr Zuhause blitzsauber

Frühjahrsputz – lästige Pflicht oder wohltuende Befreiung? Hauswirtschafterin Angrit Bade weiß, wie das Großreinemachen kräfteschonend gelingt.

Mit den richtigen Tipps wird das Großreinemachen zum Erfolg
Mit den richtigen Tipps wird das Großreinemachen zum Erfolgepd-bild / Jens Schulze

Mit dem Frühling kommt die Sonne. Die Menschen freuen sich über steigende Temperaturen, zarte Knospen und blauen Himmel. Doch das Sonnenlicht fördert auch zutage, was in der dunklen Jahreszeit verborgen blieb: trübe Fenster, staubige Regale, Spinnweben und Wollmäuse. Zeit für den alljährlichen Frühjahrsputz – ein Ritual mit langer Tradition, das bis ins Alte Rom zurückreicht. Angrit Bade, Ökotrophologin beim Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen in Oldenburg, weiß, warum die Menschen im Frühjahr zu Besen, Eimer und Lappen greifen und gibt Tipps, wie es mit dem Putzen klappt.

Ist aller Anfang wirklich so schwer? Nicht im Frühjahr. Auch wenn die meisten Menschen vermutlich zu keiner Jahreszeit so richtig gerne putzen, so ist das Frühjahr Bade zufolge am besten geeignet für ein motiviertes Großreinemachen. „Frühling, das bedeutet Licht, Wärme, längere Tage, die Menschen gehen raus, haben mehr Energie, der Körper produziert aufgrund der stärkeren Sonneneinstrahlung das Glückshormon Serotonin“, sagt die Fachreferentin für Hauswirtschaft. Frühling und Osterfest stellen Symbole der Veränderung und des Neuanfangs dar. Beste Voraussetzungen also, um beschwingt zum Lappen zu greifen.

Wo fange ich an? Überforderung vermeiden

Im Flur stapeln sich Handschuhe und Stiefel, an der Garderobe ein undurchdringbares Wirrwarr aus Winterjacken und Mützen, auf der Couch Stapel alter Zeitschriften, in der Duschkabine ein Sammelsurium nahezu leerer Shampooflaschen. „Wer sauber machen will, sollte vorher aufräumen und ausmisten, die Flächen müssten frei sein zum Saugen, Putzen, Wischen“, sagt Bade.

Angrit Bade gibt wertvolle Tipps für einen erfolgreichen Frühjahrsputz: So gelingt das Großreinemachen mit Leichtigkeit
Angrit Bade gibt wertvolle Tipps für einen erfolgreichen Frühjahrsputz: So gelingt das Großreinemachen mit Leichtigkeitepd-bild/ Wolfgang Ehrecke

So viele Zimmer, Schränke, Regale, Fliesen, Flächen: Das Gefühl kennt jeder: Fängt man mit dem Aufräumen und Putzen an, türmen sich die Aufgaben gefühlt ins Unendliche. Hauswirtschaftsmeisterin Bade empfiehlt deshalb, nicht unüberlegt loszulegen, sondern sich einen Plan zu machen. „Man kann beim Frühjahrsputz nicht alles auf einmal schaffen“, sagt sie. Deshalb sei es wichtig, sich kleine Arbeitspakete zu schnüren. Eine mögliche Vorgehensweise: Man geht Zimmer für Zimmer vor. „Dann sieht man, was man geschafft hat und ist stolz, das wirkt sich dann auf die weitere Motivation aus.“

Praktische Hilfe: Was brauche ich?

„Weniger als viele denken“, sagt Bade. Ein Staubsauger sei wichtig, nicht nur für die Böden, auch das Sofa etwa könne abgesaugt werden. Dazu ein Besen, möglichst aus Gummi. „Die Gumminoppen halten den Staub gut fest und man kann ihn gut mit Wasser reinigen.“ Als Putzmittel empfiehlt Bade Allzweckreiniger, Essigreiniger, Scheuermilch und Spüli. Allzweckreiniger eignen sich für Böden, Flächen, Fliesen und Badewannen. Essigreiniger wirkt gegen Kalk und Urinstein. Scheuermilch löst Bade zufolge hartnäckige Verschmutzungen, und Spüli ist ein Allrounder für Geschirr, Oberflächen und Schränke. „Aber Obacht bei Essigreinigern und Scheuermilch, sie sind nicht für empfindliche Materialien wie Armaturen geeignet, am besten immer das Kleingedruckte auf den Putzmitteln lesen“, rät Bade.

Gibt es Grundregeln beim Putzen?

Zwar ist Putzen eine individuelle Angelegenheit, betonte Bade, aber es gibt ein Grundprinzip, das in jedem Fall gilt: „Man putzt immer vom Sauberen zum Schmutzigen und von oben nach unten.“ Weiterer Grundsatz: Beim Putzen wirkten stets vier Faktoren zusammen: Chemie (Reinigungsmittel), Zeit (Putzmittel müssen einwirken), Temperatur (warmes Wasser löst Verschmutzungen effektiver als kaltes) und Mechanik (Geräte oder eigene Körperkraft).

Hauswirtschafterin Bade nimmt klares Wasser mit einem Spritzer Spüli oder Allzweckreiniger – und zwei Eimer. „Zuerst reinige ich die Rahmen und dann mit frischem Wasser die Fensterscheiben.“ Für Rahmen und Scheiben gelte: erst innen, dann außen, denn an den Außenseiten sind Fenster dreckiger. Sie benutzt einen Abzieher und Baumwolltücher, etwa alte Geschirrhandtücher oder zerschnittene Betttücher. „Es gibt aber auch spezielle Mikrofasertücher für Fensterscheiben oder Ledertücher.“ Der Nachteil bei Mikrofaserprodukten ist, dass sie Mikroplastik in die Umwelt abgeben.

Putzen macht glücklich

Wer nach dem Großreinemachen erschöpft aufs Sofa sinkt und von dort zufrieden den Blick über die saubere Wohnung schweifen lässt, weiß: Putzen macht glücklich. „Aufräumen, Ausmisten, Sauermachen – das hat eine enorm positive psychologische Wirkung“, sagt Bade. Der Frühjahrsputz bringe Struktur in den Alltag, die äußere Ordnung helfe Menschen, sich auch innerlich zu sortieren. „Beim Putzen sind die Ergebnisse sofort sichtbar, das ist sehr befriedigend – und wer putzt, ist zu Recht stolz auf das Erreichte.“