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Frühere WDR-Rundfunkratsvorsitzende Hieronymi gestorben

Die frühere Europaabgeordnete und langjährige Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, Ruth Hieronymi, ist tot. Sie starb am 30. April im Alter von 77 Jahren in Bonn, wie der Westdeutsche Rundfunk am Samstag in Köln mitteilte. Die WDR-Intendantin Katrin Vernau würdigte Hieronymi als „meinungsstarke und kluge Gremienvorsitzende“. Sie habe die Rolle des WDR-Rundfunkrats gestärkt und deren Arbeit transparenter gemacht, etwa indem sie Besucherinnen und Besuchern die Teilnahme an den Sitzungen ermöglichte.

Hieronymi war laut WDR 25 Jahre lang Mitglied des Rundfunkrats und von 2009 bis 2016 dessen Vorsitzende. Für die CDU saß sie zudem von 1999 bis 2009 als Abgeordnete im Europäischen Parlament. Sie wurde 8. November 1947 in Bonn-Beuel geboren und studierte Geschichte und Soziologie.

Der WDR-Rundfunkratsvorsitzender Rolf Zurbrüggen betonte, Hieronymi habe früh die europäische Dimension der Medienpolitik erkannt. „Sie ist vehement für einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk eingetreten, im Wissen darum, dass nur eine gut recherchierte und unabhängige Berichterstattung den Bürgerinnen und Bürgern die europäische Idee, die ihr so sehr am Herzen lag, vermitteln und einordnen kann.“

Der Rundfunkrat vertritt die Interessen der Allgemeinheit gegenüber dem WDR. Er berät und beschließt über alle grundsätzlichen Fragen für die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt. Der Rundfunkrat wählt etwa die Intendantin oder den Intendanten, entscheidet über den Haushalt sowie die Finanz- und Aufgabenplanung des Senders.