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Frauen an Unis: Mehr Master, weniger Promotion

Die Akademikerzunft ist überwiegend weiblich – aber wenn es um Doktortitel geht, liegen weiterhin Männer vorn. Deutschland bleibt in puncto Geschlechterverhältnis ein europäisches Entwicklungsland.

Frauen sind in Masterstudiengängen deutlich häufiger vertreten als Männer, aber sie promovieren seltener. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte, waren nach den jüngsten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2022 von gut 1,5 Millionen Studierenden in der EU 58,6 Prozent Frauen; bei denen, die einen Doktortitel anstreben, betrug der Frauenanteil hingegen 48,5 Prozent. Deutschland belegte beim Geschlechterverhältnis den fünftletzten Platz in der EU – mit 54,6 Prozent Master-Studentinnen und 46,1 Prozent Doktorandinnen.

Einen niedrigeren Frauenanteil in Master-Studiengängen gab es lediglich in Luxemburg, bei den Promotionsstudien lag er nur in Malta, Tschechien, Österreich und Luxemburg unter der deutschen Quote.

Der Abstand zwischen den Frauenanteilen in Master- und Promotionsstudien schloss sich in den vergangenen zehn Jahren kaum: Während er EU-weit beim Master leicht um 0,4 Prozentpunkte sank, stieg er um einen Prozentpunkt bei der Promotion.

In 13 der 27 EU-Staaten waren mehr Frauen als Männer für ein Promotionsstudium eingeschrieben, allen voran Lettland (59,6 Prozent), Zypern (58,0 Prozent) und Litauen (57,4 Prozent). Bei den Masterstudien wies allein Luxemburg einen Frauenanteil von unter der Hälfte auf (49,8 Prozent). Am höchsten war er in Zypern mit drei Vierteln (74,2 Prozent), gefolgt von Polen und Litauen mit je zwei Dritteln (67,3 beziehungsweise 66,1 Prozent).

Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigen sich weiter auch bei der Wahl der Studienfächer: Nach wie vor sind Frauen besonders stark in Fächern vertreten, die mit Bildung und Erziehung zu tun haben. Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Ingenieurwesen bleiben hingegen Männerdomäne.