Forschende in drei Ländern wollen gemeinsam die Effektivität von Windkraftanlagen in der Nordsee verbessern. Expertinnen und Experten aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden arbeiten im Projekt EuroWindWakes zusammen, um den sogenannten Nachlaufeffekt großer Offshore-Windparks besser zu verstehen, wie das am Projekt beteiligte Fraunhofer-Institut IWES am Montag mitteilte. Das Institut hat bundesweit mehrere Standorte, unter anderem in Bremen, Bremerhaven und Oldenburg.
Der Nachlaufeffekt bezeichnet Windverwirbelungen hinter den Rotorblättern, die sehr weit reichen können, hieß es. Diese Turbulenzen reduzierten die Windgeschwindigkeit und vermischten sich mit anderen Luftströmungen. In der Folge reduziere dieser Effekt die Stromerträge nachgelagerter Anlagen in den Windparks erheblich. Aktuelle mathematische Modelle erlaubten oft nur eine ungenaue Darstellung und Vorhersage dieser Effekte. Ziel der Projektpartner sei es, den Energieverlust durch den Nachlaufeffekt deutlich zu verringern.
In der Nordsee sind den Angaben zufolge in mehreren Regionen große Offshore-Windparks geplant. Bis 2050 sollen mindestens 260 Gigawatt Offshore-Windleistung installiert werden. Zum Vergleich: Ein durchschnittliches Atomkraftwerk hat eine Leistung von bis zu 1,5 Gigawatt. Damit wird in der Nordsee die weltweit dichteste Installation von Offshore-Windenergieanlagen erwartet.