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Forensisch-psychiatrische Pflege will mehr Fachkräfte gewinnen

175 Beschäftigte aus dem Pflegebereich des Maßregelvollzugs tauschen sich seit Montag auf einer zweitägigen Bundeskonferenz in Bad Sassendorf (Kreis Soest) aus. Sie diskutierten unter anderem darüber, wie mehr Fachkräfte für die forensisch-psychiatrische Pflege gewonnen werden könnten, erklärte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Montag in Münster. Weitere Themen seien etwa der Generationen-Mix in Pflegeteams und die Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung auf den Maßregelvollzug.

Forensische Pflege sei meist eine Langzeitpflege, erläuterte der Pflegedirektor der LWL-Maßregelvollzugskliniken Schloss Haldem und Münsterland, Stefan Schuchardt. Dies ermögliche den Aufbau langfristig angelegter, therapeutisch wirksamer Pflegebeziehungen. In deren Rahmen könnten die Pflegekräfte als Rollenvorbilder für die Patienten fungieren, sagte Schuchardt.

Organisiert wird die bis Dienstag dauernde Konferenz den Angaben zufolge von den sechs Maßregelvollzugskliniken und der Akademie für Forensische Psychiatrie des LWL. Von den 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesen Kliniken sei mit rund 1.000 der größte Teil in der Pflege beschäftigt. Voraussichtlich 2027 soll laut LWL in Lünen eine siebte Maßregelvollzugsklinik in Betrieb gehen.