Hannover. Die Jungen Liberalen in Niedersachsen haben erneut Kritik am staatlichen Verbot öffentlicher Tanzveranstaltungen über Karfreitag geübt. "Das Anliegen der Christen, einen ihrer höchsten Feiertage angemessen begehen zu können, ist gerechtfertigt", sagte ihr Landesvorsitzender Lars Alt in Hannover. "Aber ebenso sollte auch ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland, das keiner Konfession angehört, die Möglichkeit für eine freie und offene Tagesgestaltung erhalten." In Niedersachsen sind öffentliche Tanzveranstaltungen von Gründonnerstag ab 5 Uhr morgens bis zum Karsamstag um Mitternacht verboten.
Die Ausübung individueller Glaubensansichten einer Religionsgemeinschaft dürfe nicht dazu führen, dass Andersdenkende in ihrer persönlichen oder wirtschaftlichen Freiheit eingeschränkt werden, erklärte die Nachwuchsorganisation der FDP. Bremen habe sich als "Vorreiter der persönlichen Freiheit" gezeigt. Der Stadtstaat hatte die Feiertagsregelung vor drei Jahren gelockert. Dort gilt das "Tanzverbot" nur noch am Karfreitag von 6 bis 21 Uhr. Diese Regelung ist bis Ende Februar 2018 befristet. Im nächsten Jahr soll darüber verhandelt werden, ob sie verlängert wird.
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FDP-Nachwuchs kritisiert Tanzverbot am Karfreitag
Wer keiner Konfession angehört, darf nicht ausgegrenzt werden, argumentieren die Liberalen und orientieren sich am Bremer Vorbild.

In Niedersachsen soll auch am Karfreitag getanzt werden, finden die Jungen LiberalenStefan Latz / pixelio