Die Kirchen gehören zu den lautesten Gegnern der AfD. Dennoch sollte man mit deren christlichen Wählern im Gespräch bleiben, meint die evangelische Kirchenfunktionärin Anna-Nicole Heinrich.
Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, hat die Abgrenzung ihrer Kirche zur AfD bekräftigt. Im Interview des Deutschlandfunks (Donnerstag) plädierte sie zwar dafür, mit Christinnen und Christen, die die AfD gewählt haben, im Gespräch zu bleiben. Opfer der Politik sei jedoch nicht die AfD, sondern es seien etwa Migranten, die an den EU-Außengrenzen sterben. “Wir sind Kirche für die Armen und Schwachen und nicht für die, die das Privileg haben, sich aus einer sehr, sehr sicheren Position heraus menschenfeindlich zu positionieren.”
Die Gefährdung der Demokratie sei vielschichtig. Heinrich nannte als Beispiel eine fehlende Medienkompetenz älterer Generationen, Informationen einzuordnen. Ihre Generation hingegen habe nie gelernt, mit Kriegen und Krisen umzugehen, so die 29-Jährige. “Die letzten zwei, drei Jahre haben gezeigt, dass die destabilisierende Wirkung, die Krisen auf unsere Welt haben, auch nicht vor unseren Grenzen Halt macht.”