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Evangelische Ratsvorsitzende warnt vor Verharmlosung der AfD

Wie umgehen mit der AfD? Die EKD-Ratsvorsitzende vertritt dazu eine klare Haltung. Und nimmt damit auch Stellung zu einer vom CDU-Politiker Jens Spahn entfachten Debatte.

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat vor einer Verharmlosung der AfD gewarnt. “Völkisch-nationales Gedankengut ist definitiv mit unseren christlichen Grundwerten nicht vereinbar”, sagte Kirsten Fehrs vor dem Hintergrund einer durch den CDU-Politiker Jens Spahn ausgelösten Debatte am Donnerstag in einem Interview des TV-Senders phoenix.

Zugleich rief die Bischöfin zu mehr Einsatz für Demokratie auf. “Sie ist als menschliche Institution sicherlich nicht perfekt, aber sie ist die beste Staatsform, die wir haben und ist ehemals aufgebaut worden von Müttern und Vätern des Grundgesetzes nach der Katastrophe des Nationalsozialismus. Und zwar aus christlicher Verantwortung.” Aufgabe der Kirchen sei es, angesichts einer “Vertrauenskrise der Menschen in politische und gesellschaftliche Institutionen” einen anderen Ton zu setzen.

Spahn hatte in der “Bild”-Zeitung mit Blick auf den Umgang mit der AfD im Bundestag gesagt: “Da würde ich uns einfach empfehlen, mit der AfD als Oppositionspartei so umzugehen in den Verfahren und Abläufen wie mit jeder anderen Oppositionspartei auch.” Zudem gelte es, “die richtige Mischung zu finden, sich nicht provozieren zu lassen, über jedes Stöckchen zu springen, das da hingehalten wird”. Die Politik müsse zudem anerkennen, “wie viele Millionen Deutsche die AfD gewählt haben”, fügte Spahn hinzu. “Deswegen sitzt sie da so stark.”