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Evangelische Kirche fordert: Atomwaffen weltweit ächten

BONN – Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms, hat die Bundesregierung aufgefordert, sich für ein Verbot nuklearer Waffen einzusetzen. Sie solle einer „Konferenz zur Aushandlung eines rechtsverbindlichen Instruments zum Verbot von Atomwaffen“ zustimmen, forderte Brahms in Bonn. Die Abstimmung ist in der UN-Generalversammlung für den Herbst vorgesehen.
„Es wäre eine gute Gelegenheit, deutlich zu machen, dass das immer wieder formulierte Ziel einer nuklearwaffenfreien Welt wirklich ernst gemeint ist“, so Brahms. In einer UN-Arbeitsgruppe habe Deutschland gegen die Aufnahme von Verhandlungen für ein Kernwaffenverbot gestimmt und dies mit den deutschen Verpflichtungen im Nato-Bündnis und der Tatsache, dass die Atommächte die Verhandlungen der Arbeitsgruppe boykottiert hätten, begründet.
Laut Bundesregierung sei es wichtiger, die nukleare Abrüstung „im Rahmen der Verhandlungen zum Nichtverbreitungsvertrag zu entwickeln“, da hier die Staaten beteiligt seien, die über Atomwaffenarsenale verfügten, so Brahms. „Deutschland würde es aber gut anstehen, deutlich zu machen, dass die weltweite Ächtung von Atomwaffen das erklärte Ziel deutscher Politik ist“, betonte der Leitende Geistliche der Bremischen Evangelischen Kirche. Eine Zustimmung für die Verhandlungen sei „ein deutliches Zeichen an die Weltgemeinschaft“. KNA