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Evangelische Frauen wollen Frauenarbeit in der Kirche erfassen

Die Evangelischen Frauen in Bayern (EFB) setzen sich für eine Reform des Kirchlichen Gleichstellungsgesetz ein und fordern dazu, die Frauenarbeit in der gesamten Landeskirche statistisch zu erfassen. Die EFB-Vorsitzende Johanna Beyer sagte dem Evangelischer Pressedienst (epd), es reiche nicht, in den Dienststellen und Gemeinden die Köpfe der beschäftigten Frauen zu zählen, sondern auch die bezahlten Arbeitsvolumen. „Die Präsenz in einer Einrichtung ist auch Einfluss“, sagte Beyer, „wer 10 Stunden in der Woche arbeitet, kann 10 Stunden Einfluss nehmen, wer 40 Stunden arbeitet 40“.

Dem Verband EFB sei es wichtig, die Diskussion über Frauen in der Kirche nicht nur auf die Frage von Frauen in Leitungsgremien zu verengen, so Beyer weiter. Eine neue Regelung für die Leitungsebene der Kirche würde vielleicht vier Frauen betreffen, „das ist uns zu wenig“. Sie sei nicht gegen die Debatte über die Besetzung von Leitungsposten mit Frauen, denn diese hätten Modellfunktion für alle Frauen, sagte Beyer, „aber die ganze Energie da reinzusetzen, trifft die Realität nur rudimentär“.

Ein wichtiges Anliegen des EFB sei es, die umfassende berufliche Entwicklung von Frauen in der Erwerbsarbeit in Kirche und Diakonie zu fördern, heißt es in einem einstimmigen Beschluss der EFB-Mitgliederversammlung. Dies gelte für alle Funktionsbereiche und Hierarchieebenen. In Phasen des Stellenabbaus und der Zusammenlegung von Dienststellen sei es unverzichtbar, das kirchliche Gleichstellungsgesetz auf seine Wirksamkeit zu überprüfen und neu zu justieren. Das derzeitige Gesetz sei seit über 20 Jahren in Kraft und müsse veränderten Strukturen der Landeskirche angepasst werden.

Die Evangelischen Frauen in Bayern sind nach eigenen Angaben seit 1920 der Dachverband für Vereine, Arbeitsbereiche, Berufsgruppen und Verbände in Bayern, die sich für Frauenanliegen einsetzen. Derzeit sind 19 Mitgliederorganisationen aktiv in der EFB zusammengeschlossen. (00/3670/19.11.2024)