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Erzbischof: Kinderarmut nicht übersehen

Auf die Armut Tausender Kinder in der deutschen Hauptstadt hat der Berliner Erzbischof Heiner Koch kurz vor Weihnachten aufmerksam gemacht. Fast jedes vierte Kind in Berlin sei von Armut bedroht. „Klassenfahrten, ein eigenes Hobby, gesundes Essen – das ist nicht selbstverständlich“, sagte der katholische Geistliche am Samstag in seinem „Wort des Bischofs“ auf der RBB-Hörfunkwelle 88,8.

Erzbischof Koch betonte, in Berlin lebten auch viele Kinder, die vor Krieg und Gewalt nach Deutschland geflohen sind. „Nicht nur, dass sie in ihrer Heimat und auf dem Weg hierher Furchtbares erlebt haben. Auch hier leben sie oft unter schwierigen Bedingungen“, sagte Koch. Manche von ihnen warteten auf einen Schulplatz oder hätten keine Familie in Deutschland. Für manche Kinder sei der Start ins Leben einfacher, andere kämpften dagegen von Beginn an mit großen Herausforderungen.

Koch sagte: „Jetzt vor Weihnachten und jeden Tag können wir als Gesellschaft entscheiden: Wollen wir diesen Kindern noch mehr Steine in den Weg legen oder sie an die Hand nehmen?“ Jeder und jede habe die Möglichkeit, etwas zu tun. Als Beispiele nannte der Erzbischof etwa ehrenamtliche Familienpatenschaften und das Engagement in einer zivilgesellschaftlichen Initiative.