Der Fortuna-Düsseldorf-Fan meidet bei gesellschafts- und kirchenpolitischen Themen Polarisierungen und Polemiken. Beim Lebensschutz praktiziert er eine klare Abgrenzung gegen Rechts.
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch wird an diesem Donnerstag 70 Jahre alt. Nach Bischofs-Stationen in Köln und Dresden-Meißen ist der gebürtige Düsseldorfer seit 2015 Erzbischof von Berlin. Er leitet in der Deutschen Bischofskonferenz die Kommission für Ehe und Familie.
Koch gilt als engagiert für den Lebensschutz, wobei er die christliche Motivation der Kirche auf diesem Gebiet klar von den Motiven völkisch-nationalistischer Kreise zu trennen versteht. Er werbe weiter für den Lebensschutz, sagte er dieses Jahr in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Denn es sei richtig, auf die Schutzpflicht gegenüber dem ungeborenen Leben aufmerksam zu machen. Man müsse aber auch immer darauf achten, es in Sprache und Auftreten in angemessener Weise zu tun.
Auch bei kirchenpolitischen Themen und Streitfragen gilt der bekennende Fan von Fortuna Düsseldorf als moderner Konservativer, der Polarisierungen oder Polemiken meidet. Beim Katholikentag in Erfurt hatte Koch gefordert, dass Kirche und Christen sich stärker in intellektuelle Debatten einbringen sollten. “Wir brauchen gläubige Menschen, die kritisch, wach, einladend und intellektuell redlich in die Debatten gehen.” Dies sei anstrengend, aber lohnend.
Seinen 70. Geburtstag feiert Koch am Donnerstag um 17.00 Uhr mit einem Gottesdienst in der Sankt Matthias Kirche in Berlin-Schöneberg. Mit dabei sein wird auch der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich, der sein 70. Lebensjahr am 26. Juni vollendet. Danach gibt es einen Empfang in der benachbarten Sankt-Franziskus-Schule.