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Erste Plattdeutsch-Botschafterin für Brandenburg

Die Uckermärkerin Neele Hübner ist zur ersten ehrenamtlichen Botschafterin Brandenburgs für die niederdeutsche Sprache ernannt worden. Künftig werde sie sich auch beruflich der Förderung des Niederdeutschen widmen, teilte das Kulturministerium am Dienstag nach der Ernennung in Prenzlau mit. Kulturstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) betonte, Hübner habe erfolgreich an Plattdeutsch-Wettbewerben teilgenommen und auch einen Harry-Potter-Tag entwickelt, der nun Teil des Plattdeutsch-Unterrichts in Prenzlau sei. Dies sei kreativ und zukunftsweisend.

Ute Eisenack vom brandenburgischen Verein für Niederdeutsch erklärte, mit der Ernennung der Botschafterin sei „ein starkes Zeichen für die Zukunft von Plattdeutsch“ gesetzt worden. Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer (parteilos) betonte, sie übernehme eine verantwortungsvolle Aufgabe und stehe dafür, dass das Niederdeutsche eine Zukunft hat. Hübner, die derzeit eine Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste mit Zusatzqualifikation Niederdeutsch absolviert, wurde das Ehrenamt für fünf Jahre übertragen.

In Brandenburg wurden Schutz und Pflege der niederdeutschen Sprache 2022 in die Landesverfassung aufgenommen. Im Juni 2024 verabschiedete der Landtag das bundesweit erste Gesetz zum Schutz und zur Förderung der niederdeutschen Sprache. Es regelt nach Ministeriumsangaben unter anderem politische Mitwirkungsmöglichkeiten und den räumlichen Anwendungsbereich ihrer Sprachenrechte. Das Gesetz ermöglicht auch zweisprachige Ortsschilder.