Erneut haben Unbekannte einen Brand im Schlosspark Sondershausen (Kyffhäuserkreis) gelegt. Am frühen Freitagmorgen sei ein Feuer am barocken Parkwächterhaus von einer Passantin bemerkt worden, teilte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten in Rudolstadt mit. Die Flammen konnten von der Feuerwehr schnell gelöscht werden.
Stiftungssprecher Franz Nagel sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), der oder die unbekannten Täter steckten einen kleinen Brandsatz in eine Ritze des sanierungsbedürftigen und leer stehenden Gebäudes. Um an den Brandherd zu gelangen, habe die Feuerwehr einen Teil der Fachwerkfassade aus dem Gebäude heraustrennen müssen. Die Stiftung hat das Haus anschließend notgesichert. Der Sachschaden beläuft sich nach Polizeiangaben auf mehrere tausend Euro.
Bereits im Januar 2024 wurde das historische Parkhäuschen erstmals Ziel einer Brandstiftung. Damals wurde unter anderem der Treppenturm des Gebäudes so stark beschädigt, dass einzelne Bauteile während der Löscharbeiten entfernt werden mussten.
Nach Angaben des Stiftungssprechers ist es im Schlosspark seit 2023 mehrfach zu Brandstiftungen gekommen. Aufgrund einer jeweils ähnlichen Vorgehensweise mit kleinen Brandsätzen vermute die Stiftung einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Taten.
Der erste Garten am Schloss Sondershausen wurde 1533 nachgewiesen. Ende des 17. Jahrhunderts begann die barocke Gestaltung des Lustgartens. Der heutige, etwa 30 Hektar große Park, präsentiert sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts als weitläufiger Landschaftsgarten in englischem Stil.