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Erhebung: Spendenbereitschaft weiter auf hohem Niveau

Schlechte wirtschaftliche Lage, hohe Preissteigerungen, weniger Katastrophen – das alles sind Gründe, die für einen starken Spendenrückgang sprechen könnten. Das ist aber nicht der Fall, wie eine neue Erhebung zeigt.

Die Menschen in Deutschland spenden einer Erhebung zufolge weiterhin viel Geld für gemeinnützige Zwecke. Im vergangenen Jahr hätten die Menschen in Deutschland rund 12,8 Milliarden Euro gegeben, wie aus einer am Montag in Berlin veröffentlichten Erhebung des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) hervorgeht. Im Vergleich zum Vorjahr sei das Spendenvolumen damit um 1,9 Prozent gesunken; inflationsbereinigt liege der Rückgang bei 7,4 Prozent.

“Dieser nur leichte Rückgang der Spendensumme ist ein beeindruckendes und erstaunliches Ergebnis”, erklärte der Geschäftsführer und wissenschaftliche Leiter des DZI, Burkhard Wilke. Dabei habe es im vergangenen Jahr deutlich weniger “außerordentliche Katastrophenspenden” gegeben als ein Jahr zuvor. Die Menschen in Deutschland hätten mit den hohen Spenden ein deutliches Zeichen der Solidarität gesetzt – und das bei einer weiterhin schwachen Wirtschaft und hohen Preissteigerungen.

Die Zahlen der Erhebung stammen von den 30 Organisationen, die Teil des DZI Spenden-Index sind. Dazu zählen auch sieben katholische Organisationen, unter ihnen sind Adveniat, Misereor und das Kindermissionswerk “Die Sternsinger”.

Bei den katholischen Organisationen zeigt sich der Erhebung zufolge inflationsbereinigt ein langfristiger Spendenrückgang. Das Spendenvolumen aller 30 Organisationen stieg demnach seit 2000 um durchschnittlich zwei Prozent im Jahr. Im gleichen Zeitraum habe das Spendenvolumen für die katholischen Hilfswerke um durchschnittlich zwei Prozent jährlich abgenommen. Damit liege das Spendenaufkommen hier heute um 37 Prozent unter dem von 2000.