Artikel teilen:

Erdbeben in Myanmar: Kirchen starten Hilfsmaßnahmen

Diakonie Katastrophenhilfe, Diakonie Bayern und das Partnerschaftswerk der bayerischen evangelischen Landeskirche, Mission EineWelt, rufen zu Spenden für die Erdbebenopfer in Myanmar auf. Die lokalen Behörden und Kirchen in Myanmar hätten um Hilfe gebeten, teilten die Hilfswerke am Mittwoch mit. In Myanmar herrschten sehr hohe Temperaturen, es fehle sauberes Trinkwasser und ausreichende medizinische Versorgung, sagte Michael Frischmuth von der Diakonie Katastrophenhilfe. Dadurch könnten lebensgefährliche Krankheiten ausbrechen. „Wenn nicht zügig geholfen wird, droht eine Katastrophe nach der Katastrophe.“ Das Münchner Erzbistum hat am Mittwoch mitgeteilt, 100.000 Euro an Caritas International zu spenden.

Erste Hilfsmaßnahmen durch lokale kirchliche Partner in Myanmar laufen derzeit an. Ganze Ortsteile seien durch das schwere Erdbeben Ende März zerstört worden. Tausende Menschen starben oder wurden verletzt, viele Menschen wurden obdachlos. Dazu kommt der Bürgerkrieg in Myanmar, der die Hilfsmaßnahmen zusätzlich erschwert: Widerstandsgruppen hatten laut Diakonie Katastrophenhilfe zwar eine befristete Waffenruhe für das Erdbebengebiet ausgerufen. Dennoch soll es zu Luftangriffen der Armee in anderen Landesteilen gekommen sein. „Diese Kämpfe erzeugen nur zusätzliches Leid, das vermieden werden muss“, sagte Frischmuth. Die Arbeit von Helfenden sowie der Zugang zu überlebenswichtigen Hilfsgütern dürfe nicht durch Kämpfe gefährdet werden.

„Es bewegt uns sehr, dass durch die schweren Erdbeben in Myanmar Tausende Menschen obdachlos wurden und im Freien schlafen müssen“, sagte der Generalvikar des Münchner Erzbistums, Christoph Klingan. Mehr als 120.000 Gebäude sollen zerstört sein, die Infrastruktur sei stark beschädigt. Aufgrund der extremen Hitze mit Temperaturen von 40 Grad steige das Risiko von Epidemien. Hilfe sei dringend gefragt, sagte Klingan. Mit der Spende von 100.000 Euro wolle man zu einer möglichst schnellen Hilfe in Myanmar beitragen. Dazu gehörten der Zugang zu sauberem Trinkwasser, medizinische Versorgung, die Bereitstellung von Hygieneartikeln und Nahrungsmitteln sowie die Errichtung sicherer Notunterkünfte.

Am 28. März hatte ein schweres Erdbeben der Stärke 7,7 auf der Richterskala Myanmar und Thailand erschüttert. Nach Angaben der regierenden Militärjunta in Myanmar ist die Zahl der registrierten Todesopfer auf mehr als 3.000 gestiegen. Tausende Menschen wurden verletzt und benötigen dringend medizinische Versorgung, viele werden noch vermisst. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rief die höchste Notfallstufe für das Land aus, in dem seit 2021 ein Bürgerkrieg tobt. (1222/09.04.2025)