Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) stellt weiter Mittel aus ihrem Flüchtlingsfonds für Ukrainerinnen und Ukrainer bereit. Von der im März 2022 bereitgestellten einen Million Euro seien bisher 680.000 Euro für Projekte in der EKHN und in den Partnerkirchen in Polen und Tschechien bewilligt worden, sagte die EKHN-Sprecherin Caroline Schröder am Donnerstag in Darmstadt dem Evangelischen Pressedienst (epd). Entsprechend stünden noch 320.000 Euro für weitere Unterstützung zur Verfügung: „Wir beobachten, dass die Anträge in den vergangenen Monaten rückgängig sind.“
Unter den bisher bewilligten 20 Projekten befinden sich nach Schröders Angaben fünf in Tschechien und Polen. In Tschechien ging es in den ersten Monaten nach dem Angriff um den Aufbau einer Koordinierungsstruktur, in Polen um die direkte Unterstützung von Flüchtlingen an der ukrainischen Grenze sowie um Trauma-Arbeit. In Frankfurt sei in den ersten Monaten die Arbeit der Flüchtlingsseelsorge am Flughafen gefördert worden, wo viele Flüchtlinge aus der Ukraine ankamen. Außerdem seien in der EKHN Kirchengemeinden für Sprachkurse, Kinderbetreuung und Familienberatung unterstützt worden sowie vereinzelt Projekte der Regionalen Diakonischen Werke.
Die leitenden Geistlichen der evangelischen Landeskirchen in Hessen forderten vor dem zweiten Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine am 24. Februar langfristige Bleibeperspektiven für Kriegsflüchtlinge. Viele würden voraussichtlich nicht bald zurückkehren und weitere könnten nach Deutschland kommen, sagte die kurhessische Bischöfin Beate Hofmann. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung erinnerte daran, dass der Schutz der ukrainischen Flüchtlinge nach einer europäischen Richtlinie im März 2025 auslaufen werde: „Bereits jetzt müssen Szenarien entwickelt werden, wie im Falle eines fortgesetzten Krieges der weitere Aufenthalt der Menschen geregelt und gesichert werden kann“, sagte er.
Seit dem Kriegsbeginn unterstützen nach Kirchenangaben Gemeinden und die Diakonie-Katastrophenhilfe die Ukraine mit Spenden und Hilfstransporten. Gemeinden brächten ihre Klage über den Krieg, die Sorge um die Menschen und die Sehnsucht nach Frieden in Gottesdiensten und Gebeten vor Gott.