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EKD-Ratsvorsitzende: Kirchen als öffentliche Orte erhalten

Der Michel, ein Hamburger Wahrzeichen, muss saniert werden. Nicht nur vor diesem Hintergrund fordert die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs, Kirchen als öffentliche Orte zu erhalten.

Die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs wünscht sich Kirchen als lebendige Orte
Die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs wünscht sich Kirchen als lebendige Orteepd-bild / Christian Ditsch

Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat dazu aufgerufen, die vielen denkmalgeschützten Kirchengebäude möglichst als öffentliche Orte zu erhalten. Angesichts zurückgehender Ressourcen könne dies die Kirche nicht allein leisten, sagte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beim traditionellen Adventsempfang der Nordkirche in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen laut vorab verbreitetem Redetext. „Kirchen sind Teil unseres kulturellen und sozialen Erbes, aber vor allem sind sie Orte für Menschen.“

Bischöfin Fehrs forderte in ihrer Adventsrede neue Bündnisse, um „Kirchen als lebendige Orte der Gemeinschaft zu erhalten“. Mit Blick auf Herausforderungen wie die Sanierung der Hamburger Hauptkirchen St. Jacobi und St. Michaelis sowie der mittelalterlichen Lübecker Innenstadtkirchen betonte sie die Dringlichkeit gemeinsamer Anstrengungen von Kirche und Gesellschaft.

Fehrs: Kirchen müssen lebendige Orte bleiben

Ermutigende Beispiele für die Zukunft sieht die Bischöfin auch in gelungenen Umnutzungen, etwa bei Kulturkirchen, Stadtteilzentren oder Kindertagesstätten, die in ehemaligen Kirchenräumen entstanden seien. „Wir brauchen Debatten und Bündnisse, die nicht dem Vergangenen hinterhertrauern, sondern beherzt in die Zukunft blicken“, so die Bischöfin im Nordkirchen-Sprengel Hamburg und Lübeck.

„Wie erhalten wir dieses gebaute Erbe, diese geerbten Bauwerke? Und zwar nicht nur als Museen, sondern als lebendige Orte mitten im Dorf, im Herzen der Stadt, im Zentrum des Stadtteils“, fragte Fehrs in ihrer Rede. Kirchen seien immer Orte der Gemeinschaft gewesen – ob für Gottesdienste, kulturelle Veranstaltungen oder als Schutzräume für die Schwächsten der Gesellschaft. Zum Adventsempfang wurden rund 350 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften erwartet.