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EKD-Ratsvorsitzende Fehrs: Am Recht auf Asyl festhalten

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, appelliert an die Politik, am Recht auf Asyl festzuhalten. Auch müssten in der Flüchtlingspolitik auf europäischer Ebene gemeinsame Lösungen wie gerechtere Verteilschlüssel gefunden werden, sagte Fehrs dem Magazin „Focus“. Außerdem müsse es eine schnellere und leichtere Einwanderung von Fachkräften geben.

Die aktuelle Diskussion zum Thema Migration setzt nach Ansicht Fehrs zu sehr auf Abschreckung und befördere Vorurteile gegen alle zugewanderten Menschen. In der aufgerauten öffentlichen Debatte fokussiere sich alles auf die kleine Zahl von Gewalttätern. Seither werde in jedem Schutzsuchenden ein potenzieller Gewalttäter gesehen. „Das ist ein Zerrbild, das alle Geflüchteten
ungerechtfertigt unter Verdacht stellt“, kritisierte die Hamburger Bischöfin Fehrs laut Vorabbericht vom Freitag.

Sie unterstrich, sie verstehe nach den Anschlägen von Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg die Wut, die sich mit Trauer und Ohnmachtsgefühlen mische. Die Anschläge verunsicherten die Menschen zutiefst. Das öffne politischer Agitation die Türen. „Dabei soll unser aller Aufgabe doch immer sein, Vorurteile abzubauen und die Rechte der Schwächeren zu stärken“, sagte Fehrs.