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EKD-Ratsmitglied Werner: Rücktritt von Kurschus “bedauerlich”

Stefan Werner, EKD-Ratsmitglied und Direktor im Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, hat den Rücktritt von Annette Kurschus als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als „bedauerlich“ bezeichnet. Er schätze sie und halte sie für integer, sagte Werner am Freitag vor der in Stuttgart tagenden Synode der württembergischen Landeskirche. Für Kurschus habe die Glaubwürdigkeit des Aufarbeitungsprozesses um sexualisierte Gewalt innerhalb der Kirche im Mittelpunkt gestanden: „Deshalb hat sie ihr Amt zur Verfügung gestellt.“

Annette Kurschus war am 20. November von ihren Leitungsämtern an der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der westfälischen Landeskirche zurückgetreten. Hintergrund sind Vorwürfe, die 60-jährige Theologin sei nicht transparent mit einem mutmaßlichen Fall sexualisierter Gewalt umgegangen, den die „Siegener Zeitung“ unmittelbar vor der EKD-Synode am 11. November öffentlich gemacht hatte.

Dem mit einer „Regierung“ vergleichbaren Rat der EKD gehören 15 Mitglieder an, darunter Bischöfinnen und Bischöfe, Kirchenjuristen und Laien. 14 Mitglieder werden gewählt, Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich gehört dem Gremium qua Amt an. Der amtierende Rat wurde 2021 gewählt. Die Wahlperiode beträgt sechs Jahre. (2888/01.12.2023)