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EKD: EU schränkt das Asylrecht ein

Bonn – Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wirft der Europäischen Union vor, ihre Grenzen für Flüchtlinge dichtzumachen und das Asylrecht einzuschränken. „Legale Wege, Asyl zu beantragen, gibt es praktisch nicht mehr“, sagte der Leiter der EKD-Kammer „Migration und Integration“, der rheinische Präses Manfred Rekowski, im Interview des Bonner „General-Anzeiger“. „Die Abschottung bringt Europa in Konflikt mit ihren eigenen Prinzipien.“
„Nächstenliebe kennt keine Grenzen“, betonte der Präses. „Abschottung und Ausgrenzung sind weder aus humanitärer noch aus menschenrechtlicher Sicht eine Lösung.“ Dies führe allenfalls dazu, dass sich Fluchtrouten verlagern, die Flucht für Betroffene noch teurer und gefährlicher wird und mehr Menschen zu Tode kommen. Alle Erfahrung zeige, dass Flüchtlinge ohne Perspektive sich nicht aufhalten ließen.
Der EKD-Migrationsexperte bekundete Sympathie für einen Marshallplan mit Afrika, wie ihn Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) vorgelegt hat. KNA