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Ein Jahr ChatGPT – Jeder Dritte hat es inzwischen ausprobiert

Jede und jeder Dritte in Deutschland hat ChatGPT inzwischen ausprobiert: Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die der Digitalverband Bitkom am Donnerstag in Berlin vorstellte. Vor einem Jahr, am 30. November 2022, war der Chatbot, der mittels Künstlicher Intelligenz (KI) unterschiedlichste Fragen beantwortet, an den Start gegangen.

78 Prozent der Befragten erklärten, von ChatGPT gehört oder gelesen zu haben; 34 Prozent haben ihn selbst getestet. Dabei hätten es zehn Prozent bei einem einzigen Versuch belassen, 11 Prozent nutzen das Programm selten und 13 Prozent häufig. Ein weiteres Drittel (34 Prozent) gab an, sich eine künftige Nutzung von KI-Anwendungen vorstellen zu können.

Für viele Menschen sei ChatGPT der erste bewusste Kontakt mit KI gewesen, erklärte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Die Anwendung habe eine breite Debatte angestoßen und zugleich vor Augen geführt, was mit sogenannter generativer KI möglich sei.

82 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von ChatGPT erklärten, bei der Nutzung private Zwecke zu verfolgen. Die Hälfte nutzt ChatGPT nach eigenen Angaben aber auch beruflich, 17 Prozent ohne das Wissen der Arbeitgebers. Von Vorgaben zur KI-Nutzung im eigenen Unternehmen berichteten 24 Prozent; weitere 29 Prozent würden sich entsprechende Regeln wünschen.

Zwei Drittel aller Befragten (66 Prozent) äußerten die Vermutung, dass KI das Leben grundsätzlich verändern werde. 41 Prozent macht ChatGPT auch Sorgen. Dies betrifft laut Angaben insbesondere die Älteren: Unter den 16- bis 29-Jährigen haben demnach 28 Prozent Angst vor generativer KI, bei den Über-65-Jährigen sind es dagegen 57 Prozent. Dabei könne KI digitale Teilhabe ermöglichen, so Wintergerst: “Wir müssen nicht mehr lernen, wie Computer zu kommunizieren, die Computer artikulieren sich – fast – wie Menschen.”

Über die Hälfte (53 Prozent) der Nutzerinnen und Nutzer hat Spaß daran, doch nur 13 Prozent erklärten, dass ChatGPT ihnen bei Problemen geholfen habe; ein Fünftel (20 Prozent) beklagte, dass es zu lange dauere, hilfreiche Antworten zu bekommen. Um dies zu erreichen, müsste man der KI die notwendigen Hintergrundinformationen vermitteln und Arbeitsaufträge präzise formulieren, betonte Wintergerst. “Das sind Kenntnisse, die es künftig zu vermitteln gilt, in Schule und Beruf.” Auch müsse bekannt sein, wie sich Ergebnisse auf Korrektheit prüfen ließen.