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Ein Feiertag für die Schöpfung der Welt

Am Freitag, 1. September, steht Lübeck ein großes Ereignis bevor: Der Ökumenische Tag der Schöpfung wird mit einer bundesweiten Feier begangen.

Aktivisten sammeln Plastikmüll am Strand von Föhr
Aktivisten sammeln Plastikmüll am Strand von FöhrJennifer Timrott

Lübeck/Föhr. Die Verschmutzung der Meere nimmt zu. Riesige Strudel aus Plastikresten treiben auf dem Atlantik und Pazifik. Auch an der Nord- und Ostseeküste sammeln Aktivisten regelmäßig enorme Mengen Müll: PET-Flaschen, Coffee-to-go-Becher, Markenschuhe, die zu Tausenden bei Sturm über Bord gingen und über Jahre hinweg an Land treiben. Ein großes Problem sind die „Dolly Ropes“: Scheuerfäden, die an den Grundnetzen der Fischer hängen und dafür sorgen, dass diese nicht zu schnell verschleißen. Die Plastikfäden werden abgeschmirgelt, ans Ufer getrieben und von Vögeln für den Nestbau verwendet – wenn sie sich nicht damit strangulieren.
„Sechs bis acht Mal organisieren wir das Müllsammeln“, berichtet Angela Ottmann, Leiterin der BUND-Gruppe auf Föhr. Jedes Mal sind es mehrere Müllsäcke voll Unrat, die die Freiwilligen an der Küste auflesen. Zudem wurden an den Föhrer Stränden 13 Strandmüllboxen aufgestellt, in denen das oft sperrige Treibgut entsorgen werden kann. Die nächste Aktion ist für Sonabend, 16. September geplant, dem internationalen „Coastal-Cleanup-Day“. Weitere Infos finden sich unter www.plastikfrei-wird-trend.de.
Das Engagement an der Föhrer Nordseeküste hilft dabei, die Umweltverschmutzung aufzuhalten, zu lindern und damit auch, Gottes Schöpfung zu bewahren. Zu diesem Zweck veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) den Ökumenischen Tag der Schöpfung, der dieses Jahr unter dem Leitsatz „So weit Himmel und Erde ist“ zentral am Freitag, 1. September, in Lübeck gefeiert wird.

"Eine Bereicherung für alle"

Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Vorsitzender der ACK, sagt: „Wir wollen Gott gemeinsam dankbar sein – für das Geschenk des Lebens und die Erde, auf der wir leben dürfen.“ Damit einher gehe die Verantwortung, dieses Geschenk für kommende Generationen zu erhalten. Die Erde sei weitaus mehr als nur ein Rohstofflager, das es auszubeuten gelte, so der Bischof aus Speyer: „Es geht um das Staunen über die Schönheit und Größe unserer Welt. Das ist etwas ganz Wesentliches: Wenn wir das Staunen verlieren, ist alles nur noch noch Machtanspruch.“ Innerhalb von sieben Jahren sei es gelungen, den Schöpfungstag „nicht überall, aber doch in vielen Regionen“ Deutschlands zu verankern, so Wiesemann. Zudem sei die Ökumene, an der auch die orthodoxe Kirche einen Anteil habe, eine Bereicherung für alle.
Im Rahmen des Ökumenischen Tags der Schöpfung findet um 17 Uhr im Lübecker Dom ein Gottesdienst statt. Die Predigt wird Bischof Gothart Magaard vom Sprengel Schleswig und Holstein halten. Anschließend ist eine Prozession zum nahe gelegenen Mühlenteich vorgesehen. Nach einer Andacht dort wird Professor Nicole Karafyllis von der Technischen Universität Braunschweig um 18.30 Uhr in der Propsteikirche Herz Jesu, Parade 4, während eines Festakts sprechen. Im Anschluss ist ein Empfang in der Dom-Gemeinde geplant.