Das Lutherhaus in Wittenberg erinnert an den ersten Luther-Biografen Johann Mathesius. Am 28. Februar wird an der Fassade des Wittenberger Augusteums eine Gedenktafel für den Pfarrer und Reformator (1505-1565) angebracht, teilte die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt in Wittenberg mit.
An der feierlichen Enthüllung werden demnach Vertreter der Johann-Mathesius-Gesellschaft aus Markkleeberg bei Leipzig, der Luther-Museen und des Rotary-Clubs Wittenberg teilnehmen, der die Tafel finanziert habe.
Mathesius stark von Luthers Schriften beeinflusst
Der im sächsischen Rochlitz geborene Johannes Mathesius war den Angaben zufolge ein bedeutender Prediger und Autor. Er studierte demnach unter anderem Theologie in Ingolstadt und sei stark von Martin Luthers (1483-1546) Schriften beeinflusst worden, sodass er 1529 nach Wittenberg gezogen sei und dort studiert habe.
1532 wurde er nach Angaben der Luthergedenkstätten Rektor der Lateinschule in Joachimsthal im Erzgebirge, sei aber 1540 wieder als Student nach Wittenberg zurückgekehrt. Dort sei Mathesius Tischgenosse Luthers und der wichtigste Überlieferer der Tischreden des Reformators geworden, die er zwei Jahre lang aufgezeichnet habe.
Ab 1542 habe Mathesius wieder als Pfarrer in Joachimsthal gewirkt, wo er die lutherische Lehre verteidigt habe. In 17 Predigten habe er seiner Gemeinde, die vor allem aus Bergarbeitern bestanden habe, das Leben Luthers vorgestellt. Diese Predigten bildeten den Angaben zufolge die Grundlage für die erste Biografie über den Reformator mit dem Titel „Luthers Leben“, die 1566 erscheinen sei.