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Durchsuchung nach Angriff auf Fest in Bad Freienwalde

Nach dem mutmaßlich rechtsextremen Angriff auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde hat die brandenburgische Polizei Wohnräume eines 21-jährigen Tatverdächtigen und von Angehörigen durchsucht. Der Beschuldigte sei durch die Aussage eines Augenzeugen in den Fokus der polizeilichen Ermittlungen geraten, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Frankfurt an der Oder mit. Bei der Durchsuchung am frühen Donnerstagmorgen seien Bekleidungsstücke und Mobilfunkgeräte als möglicherweise verfahrensrelevante Beweismittel sichergestellt worden.

Der Tatverdächtige mache von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch und sei nach der Durchsuchung durch die Polizei erkennungsdienstlich erfasst worden, hieß es weiter. Die sichergestellten Beweismittel würden ausgewertet und Eingang in das Ermittlungsverfahren finden. Die polizeilichen Ermittlungen dauerten an.

Das Fest für Vielfalt und Demokratie war am Sonntag von mehreren zum Teil vermummten Tätern unter anderem mit Schlaggegenständen angegriffen worden. Dabei wurden nach Polizeiangaben mindestens zwei Versammlungsteilnehmer verletzt. Die etwa zehn bis 15 an dem Überfall Beteiligten konnten zunächst entkommen.

Innenminister René Wilke (parteilos) hatte danach das Fest besucht, mit Betroffenen und Polizei gesprochen und den Überfall scharf verurteilt. Wer Menschen attackiere, die ein Familien- und Kinderfest organisieren oder daran teilnehmen, bewege sich „weit außerhalb dessen, was wir als Gesellschaft akzeptieren können und dürfen“, erklärte er.