In den ersten sieben Monaten des Jahres sind laut Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bereits mindestens 253 Menschen bundesweit im Wasser zu Tode gekommen. Das seien 35 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, teilte die DLRG am Donnerstag in Düsseldorf mit. Seit Beginn der Badesaison Anfang Mai seien allein rund 150 Menschen ertrunken.
„Bei einem beständigeren Sommer wären sicher noch mehr Menschenleben zu beklagen gewesen“, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Während in den Seen mit 77 Personen etwas weniger Menschen umkamen (2023: 82), verzeichnete die DLRG mit Sitz im niedersächsischen Bad Nenndorf mit 92 Fällen (2023: 77) zum dritten Mal in Folge mehr tödliche Unglücke in den Flüssen.
„Die strömenden Gewässer bergen die meisten Gefahren. Dessen sollten sich die Leute beim Aufenthalt an Flüssen bewusst sein“, betonte Vogt. „Vom Schwimmen in Flüssen kann ich den allermeisten nur abraten.“ Insgesamt machten die Todesfälle in Seen und Flüssen zwei Drittel der Gesamtzahl aus. In den Meeren erfasste die DLRG allerdings ebenfalls einen Anstieg auf 13 Ertrunkene gegenüber neun im Vorjahreszeitraum. Zehn Menschen kamen in der Ostsee ums Leben, drei in der Nordsee.
Am Beispiel der Küsten zeige sich wie auch in Schwimmbädern, dass Baden und Schwimmen dort besonders sicher seien, wo Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer beaufsichtigten, ergänzte Vogt. Allein rund 6.000 Ehrenamtliche der DLRG wachten während der Sommersaison an rund 100 Badestellen an Nord- und Ostsee.
Knapp jedes dritte Unfallopfer, dessen Alter bekannt ist, war älter als 70 Jahre. 60 Personen waren zwischen 50 und 70 Jahre alt. Gegenüber dem Vorjahr ertranken insgesamt 41 Menschen mehr bei den über 50-Jährigen. Bei älteren Schwimmern sind den Angaben zufolge immer wieder gesundheitliche Vorerkrankungen ursächlich für Badeunfälle. Insgesamt sieben Ertrunkene waren Kinder bis zehn Jahren – 2023 waren es acht.