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DJV kritisiert Bedrohung von Journalisten vor Burschenschaftshaus

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat Einschüchterungsversuche gegen ein ARD-Team vor dem Burschenschaftshaus „Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn“ kritisiert. „Die Radikalisierung und Gewaltbereitschaft gegen Medienschaffende scheint aus der rechtsextremen Ecke auf die Burschenschaften überzuschwappen“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster am Freitag in Berlin. „Auch für die Burschenschaften gilt: Wir Journalisten sind kein Freiwild.“ Die Pressefreiheit als universelles Grundrecht ende nicht an den Grundstücksgrenzen von Burschenschaften.

Das ARD-Politikmagazin Report Mainz hatte am Dienstag eine rund 30-minütige Dokumentation zu den Verbindungen zwischen Burschenschaften und der AfD veröffentlicht. In dem Beitrag zeigen die Journalistinnen und Journalisten, wie nach einer Lesung eines Burschenschaftsmitglieds, das früher stellvertretender Vorsitzender der rechtsextremen Partei Die Republikaner war, zwei vermummte Männer auf das Fernsehteam zugehen.

Nach Angaben der Journalisten fotografierten die beiden das Autokennzeichen des ARD-Teams und filmten ihre Gesichter. „All das offenbar ein Versuch, uns einzuschüchtern und Bildmaterial von uns zu erstellen“, heißt es in der Dokumentation. Auf die Frage, eines Journalisten, ob er nun auch die Gesichter der Vermummten sehen dürfe, antwortete einer: „Eines Tages sehen Sie das.“