Zahlreiche Verbände rufen anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus (21. März) zu Vielfalt und Solidarität auf. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Bayern warnte mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen davor, Migration weiterhin als zentrales Streitthema zu instrumentalisieren. „Die einseitige Fokussierung auf Migrationsfragen lenkt von den drängenden sozialen Herausforderungen ab und spielt einzig und allein rechten Kräften in die Hände“, sagte DGB-Bayern-Vorsitzender Bernhard Stiedl laut einer Mitteilung vom Donnerstag. Stattdessen müsse die Politik den Fokus auf soziale Gerechtigkeit, gute Arbeitsbedingungen und faire Chancen für alle Menschen legen – unabhängig von Herkunft oder Hautfarbe.
Der Präsident des Bayerischen Jugendrings (BJR), Philipp Seitz, betonte laut Mitteilung den Wert von Jugendarbeit für junge Menschen mit Migrationshintergrund. Sie sähen sich aufgrund ihres Aussehens, ihrer Religion oder ihrer Biografie häufig mit Vorurteilen konfrontiert und müssten sich regelmäßig erklären und rechtfertigen. „Diese Form von Diskriminierung führt häufig zum Rückzug der Betroffenen“, sagte Seitz. Dadurch verliere die Demokratie aber „wichtige Stimmen, die eine offene Gesellschaft dringend braucht.“ Der BJR setze sich unter anderem mit seiner Antidiskriminierungsberatung für diese Jugendlichen ein. Laut Statistischem Jahrbuch Bayern hatten 2023 rund 40 Prozent der Menschen unter 25 Jahren in Bayern eine Migrationsbiografie.
Während der BJR sich bei seiner Vollversammlung vom 21. bis 23. März mit dem Thema anti-muslimischer Rassismus und Diskriminierung muslimischer Menschen beschäftigt, lädt der DGB Bayern am Freitag ab 17 Uhr zur zentralen Kundgebung „Menschenwürde schützen – aber von allen“ auf dem Münchner Marienplatz ein. In Nürnberg versammelt sich zur gleichen Zeit ein Bündnis aus der Allianz gegen Rechtsextremismus, dem Nürnberger Rat für Integration und dem Verein „we integrate“ auf dem Willy-Brandt-Platz, um ein Zeichen für Zusammenhalt und gegen Diskriminierung zu setzen. (0959/20.03.2025)