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Digitale Streetworker des Bayerischen Jugendrings stark gefragt

Seit Herbst 2021 bieten in Bayern Digitale Streetworker ihre Dienste für Jugendliche an. Die Nachfrage nach Online-Unterstützung ist nach wie vor groß, wie aus der Halbjahresbilanz für 2024 hervorgeht.

Junge Menschen in Bayern suchen bei Problemen gezielt Hilfe bei Digitalen Streetworkern und Streetworkerinnen. Die Nachfrage an Online-Unterstützung durch Fachkräfte des Bayerischen Jugendrings (BJR) und Bezirksjugendrings sei ungebrochen, wie der BJR am Donnerstag in München mitteilte. Allein im ersten Halbjahr 2024 kamen die Digitalen Streetworker demnach mit über 2.000 Jugendlichen in Kontakt und führten an die 1.700 Beratungsgespräche.

Seit dem Projektstart im Herbst 2021 haben sich der Mitteilung zufolge insgesamt 12.600 Jugendliche über Digital Streetwork informiert, woraus 7.500 Beratungsgespräche resultierten. In fast 500 Fällen hätten junge Menschen mit komplexen Problemlagen erfolgreich an weiterführende Hilfsangebote vermittelt werden können.

Bei den Beratungen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sei es vor allem darum gegangen, den jungen Menschen zu helfen, ihren Alltag zu bewältigen, heißt es. Die Streetworker begleiteten diese als Vertrauens- und Bezugspersonen über einen längeren Zeitraum, um sie bei wiederkehrenden Konflikten in der Familie, im Freundeskreis oder bei Beziehungen zu unterstützen. Ein weiterer wichtiger Themenkomplex sei Schule und Ausbildung gewesen sowie die psychische Gesundheit. Häufig sei es dabei um Einsamkeit und Depression gegangen.

Laut Mitteilung weist die Online-Statistik aus, dass das Unterforum auf Reddit seit Projektbeginn gut 157.000 Mal aufgerufen worden ist. In der ersten Jahreshälfte 2024 gab es demnach rund 53.000 Aufrufe. An die 3.000 User und Userinnen besuchten das Reddit-Forum regelmäßig. Die Digital Streetwork Community auf Discord umfasse mittlerweile fast 1.000 Nutzerinnen und Nutzer. Über alle Plattformen hinweg folgten über 10.000 Accounts den Digitalen Streetworkern. Diese sammelten bisher fast 28.000 Likes.

BJR-Präsident Philipp Seitz sagte, die hohe Nachfrage nach diesen digitalen Angeboten zeige, wie wichtig es sei, junge Menschen dort abzuholen, wo sie sich aufhielten – im digitalen Raum. Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) bekräftigte: “Wir lassen die jungen Menschen nicht alleine, sondern unterstützen sie in ihrer Lebenswelt.”