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Diakoniepräsident dringt auf Tempo bei Integration

BERLIN – Diakoniepräsident Ulrich Lilie dringt auf mehr Tempo bei der Eingliederung von Flüchtlingen. „Integration ist ein Marathonlauf, der gerade erst beginnt“, sagte der Chef des evangelischen Sozialwerks.
Es fehle Lilie zufolge an Sprach- und Integrationskursen. Es gehe darum, rasch Menschen in Arbeit zu bringen. Auch die Wirtschaft sei sehr ungeduldig. Derzeit seien viele Menschen 15 bis 18 Monate in Wartestellung ohne Beschäftigung. „Wenn wir zu lange brauchen, arbeiten wir heute an der Parallelgesellschaft von morgen“, warnte Lilie.
Der Diakoniechef kritisierte unnötige Verzögerungen durch „behäbige Verfahren“, bei denen ein Amt auf das andere warte. Nötig sei eine Kultur der Kooperation und Integration. Der Präsident von Diakonie Deutschland schlug Runde Tische und kommunale Bündnisse für Integration vor.
Lilie äußerte sich auch kritisch zum Flüchtlingsabkommen mit der Türkei. Faire Asylverfahren und Menschenrechte müssten gewahrt bleiben. Er habe aber Verständnis für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dass sie diesen Weg eingeschlagen habe.  epd