Die evangelische Kirche in Wuppertal zieht mit ihrer Diakonie eine positive Bilanz der sogenannten praxisintegrierten Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher an den eigenen Kindertageseinrichtungen. 36 junge Menschen seien seit 2020 in den 26 evangelischen Kitas und acht evangelischen Elterninitiativen nach dem „PiA“-Modell, bei dem sich Theorie und Praxis abwechselten, zusätzlich ausgebildet worden, teilten evangelische Kirche und Diakonie am Mittwoch in Wuppertal mit. 30 von ihnen gehörten jetzt zu den Fachkräfteteams.
„Diese Form der dreijährigen Ausbildung ist bei jungen Menschen sehr beliebt, denn sie verbringen direkt mehrere Tage pro Woche in der Einrichtung und sammeln dort praktische Erfahrungen, während sie gleichzeitig in der Schule das theoretische Wissen erwerben“, erklärte Marion Grünhage, Geschäftsführerin bei der Diakonie Wuppertal – Evangelische Kindertagesstätten gGmbH. Allerdings werde das „PiA“-Modell nur zu einem kleinen Teil von der NRW-Landesregierung finanziert. Deshalb sei 2020 gemeinsam mit der evangelischen Kirche in Wuppertal eine Ausbildungsoffensive gestartet worden, die nun beendet sei.
Insgesamt wurden den Angaben nach rund 1,37 Millionen Euro für die Ausbildung über drei Kita-Jahre bereitgestellt. Davon hat die Diakonie Wuppertal selbst rund 160.000 Euro getragen, der Kirchenkreis bezuschusste das Vorhaben mit 300.000 Euro. Der Gesamtverband der evangelischen Kirchengemeinden des Kirchenkreises Wuppertal übernahm mit rund 911.000 Euro den größten Anteil der Finanzierung.
Grünhage forderte vom Land Nordrhein-Westfalen, die Ausbildungskosten vollständig zu übernehmen. Die positiven Rückmeldungen vieler Azubis und die Erfahrungen anderer Träger bestätigten den Erfolg des Ausbildungsmodells. Anders als in der klassischen Ausbildung, bei der erst zwei Jahre im Berufskolleg absolviert werden und die Praxis erst im anschließenden Berufsanerkennungsjahr folgt, seien die „PiA“-Azubis von Anfang an fester Bestandteil des Kita-Teams mit erfahrenen Kräften, erläuterte sie.
Auch im neuen Kita-Jahr bieten die evangelischen Kitas in Wuppertal eine „PiA“-Ausbildung an. Aufgrund der Rückkehr zur Regelfinanzierung stünden allerdings weniger Plätze zur Verfügung, hieß es. Ins neue Kita-Jahr im evangelischen Wuppertal starten demnach jeweils acht Auszubildende mit der dreijährigen praxisintegrierten Ausbildung und acht in das Berufspraktikum im letzten Ausbildungsjahr. Zusätzlich werden zehn junge Menschen in Studium und Vorpraktika begleitet.