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Diakonie und Caritas begrüßen Pläne für schnelles Internet

Niedersachsen will bis 2025 alle Haushalte mit schnellem Internet versorgen. Eine gute Idee, finden Diakonie und Caritas – aus einem einfachen Grund.

Xiaoliangge / Fotolia

Hannover. Diakonie und Caritas in Niedersachsen haben den Masterplan Digitalisierung von Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) begrüßt. "Der flächendeckende Ausbau eines schnellen Internet in ganz Niedersachsen muss unverzüglich und rasch umgesetzt werden", sagte Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, dem epd. Auch die pflegerische und soziale Betreuung hänge mittlerweile von einem schnellen Internet ab. Caritas-Landessekretär Thomas Uhlen betonte, eine tragfähige digitale Infrastruktur sei "die Basis für zukunftsfähige soziale Dienstleistungen und eine soziale Gesellschaft."
Althusmann will bis 2025 alle Haushalte in Niedersachsen mit schnellem Internet versorgen. Schulen, Universitäten und Hochschulen, alle Gewerbegebiete und die niedersächsischen Seehäfen sollen bereits bis 2021 angeschlossen sein, sagte er bei der Vorstellung des "Masterplans Digitalisierung". Insgesamt eine Milliarde Euro werde die Landesregierung dafür ausgeben.
Lenke sagte, schon jetzt verwende die Diakonie in der Beratung von Schwangeren mit Migrationshintergrund verschiedene Apps und Programme, die online arbeiteten. Ebenso benötigten ambulante Pflegedienste gute und verlässliche Internetzugänge. In Zukunft werde eine onlinegestützte medizinische und soziale Beratung immer wichtiger. Sie ermögliche es Menschen, lange in ihrer vertrauten Umgebung wohnen zu können und im ländlichen Raum gut versorgt zu sein. Zugleich betonte der Diakoniesprecher, dass der direkte Kontakt von Mensch zu Mensch nicht vollkommen von der Technik ersetzt werden dürfe.

Tablets für Schulen

Uhlen mahnte, alle Bevölkerungsschichten müssten am digitalen Wandel teilhaben und davon profitieren. "Eine Immobilie ohne Breitbandanschluss taugt als Altersvorsorge am Ende genauso wenig wie eine Schulbildung, bei der sozial Schwache sich digitale Unterrichtsmaterialien nicht leisten können." Wenn Tablets und Laptops wie vom Minister angekündigt zur Pflichtausstattung an weiterführenden Schulen würden, "müssen Finanzierungsinstrumente geschaffen werden, die eine Stigmatisierung von einkommensschwachen Familien verhindern."
Zum Masterplan gehört auch, dass Tablets oder Smartphones an weiterführenden Schulen verpflichtend eingesetzt werden. Der Landeselternrat und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatten bereits Widerstand gegen die Pläne angekündigt, zumindest wenn die Eltern die Geräte selbst bezahlen sollten. Damit würden Normal- und Geringverdiener unangemessen belastet. Der Masterplan sieht vor, dass "ein Unterstützungssystem für finanzschwache Eltern entwickelt" wird. (epd)