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Diakonie-Sozialstation Tarmstedt endgültig pleite

Die ambulante Pflege der Diakonie-Sozialstation in Tarmstedt bei Bremen ist endgültig pleite und soll zum Ende des laufenden Monats geschlossen werden. Die Suche nach einem rettenden Investor war eigenen Angaben zufolge nicht erfolgreich. Die Einrichtung hatte im März Insolvenz in Eigenregie angemeldet, betroffen sind etwa 60 Mitarbeitende sowie rund 240 hauptsächlich ältere Patientinnen und Patienten.

Die Sozialstation war nach Angaben von Geschäftsführerin Anja Ahlers aufgrund nicht ausreichend refinanzierter Lohn-Erhöhungen, Wegekosten, Inflationsausgleichs-Zahlungen und unzureichender Erlöse in finanzielle Schieflage geraten. Möglicherweise gelinge es, die Tagespflege der Sozialstation unter anderer Führung zu erhalten, hieß es. Einige Kunden hat nach einem Bericht des Bremer „Weser-Kurier“ vom Dienstag bereits ein benachbarter Pflegedienst aus Lilienthal übernommen.

Der Bremer Pflegeökonom Heinz Rothgang sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), bundesweit seien derzeit viele ambulante Pflegedienste in Schwierigkeiten. Die Gründe seien komplex, hätten aber oftmals auch mit Geld zu tun. So würden die ambulanten Leistungen oft schlicht nicht ausreichend honoriert: „Die Verhandlungen mit den Kostenträgern sind sehr zäh und die Ergebnisse teilweise unzureichend.“ Anpassungen etwa an die Inflation gebe es nur mit zeitlichem Verzug, was zu Defiziten führe.