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Deutschsprachige Gemeinde in Schweden feiert 400-Jahr-Jubiläum

Eine der weltweit ältesten deutschsprachigen Kirchengemeinden hat am Sonntag im schwedischen Göteborg ihr 400-jähriges Bestehen gefeiert. Im Rahmen eines Festgottesdienstes erinnerte die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber, an die bewegte Geschichte der Christinengemeinde.

Die Gründung der Gemeinde falle in eine Zeit, in der evangelische Flüchtlinge aus den Niederlanden, dem Deutschen Reich und aus England vor dem 30-jährigen Krieg nach Schweden flohen und mithalfen, die Stadt Göteborg zu bauen, so Bosse-Huber. “Gegenüber der schrecklichen Schattenseite des Krieges und der Verfolgung ist das gelungen und es entstand eine europäische Stadt.”

Zugleich blickte die Auslandsbischöfin auf die aktuellen Kriege und Konflikte. So gebe es seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine heute wieder Krieg in Europa. Schweden wie Deutschland hätten viele Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Auch viele Kirchengemeinden hätten sich dabei engagiert. “Wir beten um Frieden. Und zugleich wissen wir derzeit nicht, was aus alledem erwachsen wird.” Der Blick auf Göteborg und die Christinengemeinde könne “Mut und Zuversicht geben für unsere Tage und die unübersichtlichen Herausforderungen unserer Zeit”.

Am 4. Juni 1621 erteilte der schwedische König Gustav II. Adolf Göteborg die Stadtrechte und das Recht, eine deutsche Gemeinde zu gründen, was im Jahr 1623 erfolgte. Seine Tochter, Königin Christina, bewilligte der Gemeinde den Bau einer Kirche aus Stein und unterstützte diesen finanziell. Die Christinenkirche ist zentral in Göteborg gelegen. Bevor die Königin auf den Thron verzichtete und zum Katholizismus übertrat, verbürgte sie in einem Privilegienbrief der Gemeinde ihren Bestand “in Ewigkeit”.