Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Sonntag in Lübeck den Deutschen Umweltpreis 2023 übergeben.
Die mit 500.000 Euro dotierte Auszeichnung teilen sich die Klimaforscherin Friederike Otto und die Holzbau-Unternehmerin Dagmar Fritz-Kramer. Otto habe innerhalb kürzester Zeit die Zusammenhänge zwischen Extremwetter und Klimaerwärmung untersucht, hieß es von der Preisstifterin, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), zur Begründung. Fritz-Kramer mache mit ihrem Familienbetrieb im Unterallgäu seit Jahrzehnten vor, wie Klima- und Umweltschutz durch Fertigholzbau gelingen könne. Der Preis wurde in diesem Jahr zum 31. Mal verliehen.
In seiner Festakt-Rede nannte Steinmeier die Preisträgerinnen laut Redemanuskript „zwei außergewöhnliche Frauen, die auf jeweils unverwechselbare Weise mit Engagement und Überzeugung die Folgen des Klimawandels bekämpfen“. Das Vorgehen gegen den Klimawandel dürfe trotz „neuer Bedrängnisse im Osten Europas oder im Nahen Osten“ nicht von seinem Platz ganz oben auf der politischen Prioritätenliste verdrängt werden, betonte der Bundespräsident. In den kommenden Jahren seien enorme Kraftanstrengung erforderlich, um die Klimaziele zu erreichen. „Aber die gute Nachricht lautet: Wir haben es selbst in der Hand – wir alle, jede und jeder Einzelne in unserem Alltag.“
Der Deutsche Umweltpreis wird von der in Osnabrück ansässigen DBU seit 1993 jährlich für Leistungen verliehen, die in vorbildhafter Weise zum Schutz der Umwelt beitragen. Er gehört zu den höchstdotierten Umweltpreisen in Europa. Bislang wurden 76 Einzelpersonen oder Teams ausgezeichnet, unter ihnen die Meeresbiologin Antje Boetius, der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber, der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) und der Tierfilmer Heinz Sielmann.