Artikel teilen:

Deutscher Akademischer Austauschdienst stellt Programme ein

Ausgerechnet zum 100. Geburtstag muss der Deutsche Akademische Austauschdienst ein Sparprogramm einleiten. Jährlich fallen rund 2.500 Stipendien weg.

Im 100. Jahr seines Bestehens steht der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) vor erheblichen Einsparungen. Die in Bonn ansässige Organisation teilte am Mittwoch mit, sie müsse 13 Stipendien- und Hochschulinternationalisierungsprogramme streichen, die bislang durch das Außenministerium finanziert worden seien. Jährlich fallen rund 2.500 Stipendien weg.

“Wir stehen im DAAD vor großen finanziellen Herausforderungen. So sind wir mit stark gestiegenen Kosten in Deutschland und weltweit konfrontiert, beispielsweise bei Personal, IT und Mietkosten”, erklärte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee. Zudem habe man die Stipendiensätze für ausländische Studierende und Promovierende, die nach Deutschland kämen, mehrfach anheben müssen, ohne dass diese Steigerungen ausgeglichen worden seien.

Strategischen Vorrang für die DAAD-Arbeit haben der Mitteilung zufolge Programme mit großer Reichweite, die eine breite internationale Zielgruppe ansprechen. Eingestellt würden daher vorrangig Programme, die regionalspezifische Förderungen oder Fachthemen betreffen. Betriebsbedingte Kündigungen werde es beim Personalabbau nicht geben, hieß es.

DAAD-Präsident Mukherjee erklärte, er hoffe, dass die kommende Bundesregierung ein starkes Signal für Deutschlands Außenwissenschaftspolitik setzen werde. Deutschlands Hochschul- und Wissenschaftssystem gehöre mit aktuell 405.000 internationalen Studierenden und 75.000 internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu den attraktivsten weltweit. “Diese Stärke sollte angesichts der großen wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland und des scharfen weltweiten Wettbewerbs ausgebaut werden.”

Seit 1925 hat der DAAD nach eigenen Angaben rund drei Millionen Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt gefördert. Derzeit erhalten rund 140.000 Personen im In- und Ausland Stipendien oder werden in Projekten unterstützt. Die seit 1950 in Bonn ansässige Organisation zählt zu den weltweit größten Initiativen für den Austausch von Studenten und Wissenschaftlern. Eine Vorläufer-Organisation des DAAD war am 13. Januar 1925 in Heidelberg gegründet worden.