Der Rundfunkrat der Deutschen Welle (DW) fordert wegen der Kriegsberichterstattung des Senders aus Nahost und der Ukraine eine stabile Finanzierung auch bei knapper Haushaltslage. “Wenn jetzt über weitere Einsparungen im Haushalt des Bundes diskutiert wird, muss die DW ausgenommen sein”, sagte der Vorsitzende des Rundfunkrats und Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Karl Jüsten, laut einer Mitteilung vom Dienstag.
Die DW liefere ein “breitgefächertes und qualitativ hochwertiges journalistisches Angebot” im Nahen Osten. “Dieses Engagement ist ein wesentlicher Beitrag Deutschlands für die Überwindung dieses Konflikts”, so der Vorsitzende des Kontrollgremiums des Senders weiter. Die Leistung sei “auch deshalb außerordentlich, weil weitere Kräfte der DW in der Ukraine auf unabsehbare Zeit gebunden sind”.
Der Rundfunkrat unterstütze die Bemühungen von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), Entwicklungsministerium und Auswärtigem Amt, die Deutsche Welle finanziell zu stabilisieren und zu stärken, sagte Jüsten. Dass die DW weiter Brücken in die arabische Welt baue, sei von großer Bedeutung für die Sicherheit Israels und der gesamten Region, erklärten die Mitglieder des Rundfunkrats.
Die Deutsche Welle teilte mit, man berichte in allen Sendesprachen aus der Sicht Deutschlands über die Situation im Nahen Osten und ordne die Ereignisse ein. Dazu gehörten die deutsche Staatsräson des Existenzrechts Israels und das Recht Israels, sich auch mit militärischen Mitteln zu verteidigen. Zu den Werten des deutschen Auslandssenders gehöre die klare Positionierung gegen Antisemitismus und Antiislamismus. Die Deutsche Welle hat nach eigenen Angaben – wie auch andere Medienhäuser – zusätzliche journalistische Mitarbeiter für die Region des Nahen Ostens mobilisiert.