Die Zahl dokumentierter antisemitischer Vorfälle hat in Brandenburg im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Insgesamt seien 377 Fälle erfasst worden, hieß es bei der Vorstellung des neuen Monitoringberichts der Fachstelle Antisemitismus Brandenburg am Mittwoch in Potsdam. Damit sei 2023 durchschnittlich mehr als eine Tat pro Tag verübt worden. Im gesamten Jahr 2022 seien es 173 Fälle gewesen.
In die Statistik wurden den Angaben zufolge Zahlen der Polizei, der Fachstelle und von weiteren Akteuren wie der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, den jüdischen Gemeinden sowie an Schulen aufgenommen.
Die Polizei hat in Brandenburg nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 284 antisemitische Straftaten erfasst, 45,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei 130 Fällen handelte es sich um Volksverhetzungen. Die Zahl der Gewaltdelikte sank von sechs im Jahr 2022 auf fünf im Jahr 2023. Der überwiegende Teil der antisemitischen Straftaten im vergangenen Jahr hatte nach Polizeiangaben mit 89,4 Prozent einen rechtsextremen Hintergrund. Für 2024 erwartet die Polizei nach eigener Aussage eine weitere Zunahme antisemitischer Straftaten.