Artikel teilen:

Demokratie-Appell der Berliner Kirchen an ihre Mitglieder

Die beiden großen Kirchen in Berlin und Brandenburg rufen in einem gemeinsamen ökumenischen Pfingstbrief ihre Mitglieder dazu auf, die bedrohte Demokratie aktiv zu verteidigen. „Uns als Kirchen ist angesichts unserer eigenen historischen Verantwortung bewusst, dass wir besonders gefordert sind“, heißt es in dem am Montag verbreiteten Schreiben der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesischen Oberlausitz (EKBO) und des Erzbistums Berlin: „In Zeiten, in denen extreme, rassistische und antisemitische Parolen immer öfter laut werden, braucht es uns Christenmenschen für das Stiften von Glaube, Hoffnung und Liebe.“

Die evangelische und die katholische Kirche stünden uneingeschränkt dafür ein, dass die unantastbare Würde eines jeden Menschen geschützt werde. „Die besten Voraussetzungen dafür bietet nach unserer Überzeugung ein Staat, in dem Demokratie und Rechtsstaatlichkeit fest verankert sind“, heißt es.

Gerade in diesem besonderen Wahljahr müssten die Kirchen und ihre Mitglieder ihre christlichen Werte in die Debatte einbringen. „Am besten geschieht das vor Ort in den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen, die gute Orte eines gemeinsamen Nachdenkens und Streitens und eines neuen Aufbruchs sein können“, heißt es. Unabhängig vom jeweiligen Glauben, von der Herkunft, der Nationalität oder vom Geschlecht seien alle Menschen Gottes Kinder. Unterzeichner und Unterzeichnerin des Pfingstbriefes sind der Präses der evangelischen Landessynode, Harald Geywitz, und die Vorsitzende des Diözesanrates des Erzbistums, Karlies Abmeier.