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Steinmeier würdigt gestorbenen DDR-Bürgerrechtler Gerd Poppe

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den gestorbenen DDR-Bürgerrechtler Gerd Poppe als bedeutenden Demokraten gewürdigt. Deutschland habe „eine wirkmächtige, mutige und beeindruckende politische Persönlichkeit und einen Vorkämpfer für Demokratie und Menschenrechte“ verloren, erklärte Steinmeier am Sonntag in Berlin. Poppe starb nach Angaben der Bundesstiftung Aufarbeitung am Samstag mit 84 Jahren wenige Tage nach seinem Geburtstag.

Steinmeier betonte, Gerd Poppe sei über Jahrzehnte hinweg „mit seinem aufrechten politischen Engagement und seiner klaren Haltung ein Vorbild für viele Menschen“ gewesen. Trotz massiver Repressalien seitens des SED-Regimes habe er sich in seinem Engagement in der DDR-Opposition nie einschüchtern lassen. Er sei einer der maßgeblichen Vordenker und Wegbereiter der friedlichen Revolution gewesen und habe 1989 und 1990 als Mitglied am Runden Tisch und Minister ohne Geschäftsbereich in der DDR-Regierung entscheidend bei der Demokratisierung mitgewirkt.

Der Bundespräsident erklärte, auch als erster Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe von 1998 bis 2003 habe sich Poppe „hohen Respekt über Parteigrenzen hinweg“ erworben. Es sei ihm stets vor allem um die Sache und um die Betroffenen gegangen. Dabei habe er autoritäre Staaten weltweit in den Blick genommen. „Sein Horizont endete nicht an den deutschen Landesgrenzen“, betonte Steinmeier.

Gerd Poppe wurde am 25. März 1941 in Rostock geboren und engagierte sich bereits seit 1968 in der DDR-Opposition. Er starb am 29. März.