Die bundesweite Interkulturelle Woche (IKW) der christlichen Kirchen findet seit 1975 jährlich Ende September statt. Ins Leben gerufen wurde sie von der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Ursprünglich unter dem Namen „Tag des ausländischen Mitbürgers“ gestartet, reagierte die Initiative auf die gesellschaftlichen Veränderungen nach dem Anwerbestopp für sogenannte Gastarbeiter im Jahr 1973.
Mitte der 70er Jahre begann in der Bundesrepublik erstmals eine breite gesellschaftliche Debatte über die Integration der „Gastarbeiter“, nachdem klar geworden war, dass viele dieser Menschen dauerhaft in Deutschland bleiben würden. Bereits in der Anfangszeit setzten sich die Kirchen gegen den damals dominierenden Zeitgeist dafür ein, die Bundesrepublik als Einwanderungsland wahrzunehmen.
Die IKW will nach Angaben der Veranstalter das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft fördern und Vorurteile abbauen. Durch Veranstaltungen wie Feste, Theateraufführungen, Filmvorführungen und Lesungen sollen Begegnungen ermöglicht und ein besseres gegenseitiges Verständnis entwickelt werden. Ein zentrales Anliegen ist es, bessere politische und rechtliche Rahmenbedingungen für das Zusammenleben von Deutschen und Zugewanderten zu schaffen. Seit 1986 ist der „Tag des Flüchtlings“ ein fester Bestandteil der IKW, um auf die besondere Situation von Geflüchteten aufmerksam zu machen.
Für die bundesweite Koordination ist ein ökumenisch besetzter Vorbereitungsausschuss zuständig, die Initiatoren legen auch ein Materialheft vor, das inhaltliche Anregungen für Gottesdienste und lokale Aktionen enthält. Die inhaltliche Ausrichtung der IKW wird von einem Motto getragen, das in der Regel für zwei Jahre entwickelt wird. Im Jubiläumsjahr 2025 lautet das Motto der IKW „dafür“. Die Woche findet vom 21. bis 28. September statt. Der „Tag des Flüchtlings“ ist am 26. September.
Die IKW wird mittlerweile von einem Bündnis getragen, das neben den Kirchen auch Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften, Integrationsbeiräte, Migrantenorganisationen und weitere Initiativen umfasst. In mehr als 700 Städten und Gemeinden finden nach Angaben der Veranstalter rund 6.000 Veranstaltungen statt.