Reisen für Jugendliche aus ganz Deutschland zum nationalsozialistischen Vernichtungslager Auschwitz und in andere NS-Vernichtungsstätten in Polen werden vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW) und der privaten Bethe Stiftung mit einer Million Euro gefördert. Für mehr als 100 Jugendgruppen pro Jahr organisiert das Dortmunder Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) solche Reisen, wie das IBB mitteilte.
Der Stifter Erich Bethe beklagte vor Journalisten, dass in Deutschland Jugendreisen in einen der größten Lagerkomplexe der Nationalsozialisten privat finanziert werden müssten. „Die Bundesregierung gibt nichts,“ sagte er. Deshalb stellten seine Stiftung und das Deutsch-Polnische Jugendwerk jeweils 500 000 Euro für diese Reisen zur Verfügung. Gerade heute, wo immer noch Fremdenfeindlichkeit herrsche, sei es unabdingbar, aus der Geschichte zu lernen, sagte Bethe.
Auschwitz im damals deutsch besetzten Polen, das am 27. Januar 1945 durch sowjetische Truppen befreit wurde, werde oft besucht und sei sogar überlaufen, sagte Bethe. Deutsche Besucher seien aber in der Minderheit. Die Bethe-Stiftung hat bislang
Reisen für 15 000 Schülerinnen und Schüler aus Nordrhein-Westfalen nach Auschwitz ermöglicht. Reisen von Schulklassen in die ehemaligen Vernichtungsorte müssen in Deutschland von den jeweiligen Bundesländern mitfinanziert werden. Dafür gibt es nicht in jedem Bundesland ein Programm. Vertreter der Bethe Stiftung, des DPJW und des IBB forderten daher eine gemeinsame Finanzierung solcher Jugendbildungsreisen von Bund und Ländern.
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